Webbanking-Teil 1

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Webbanking-Teil 1

COMPUTERHELLEF DOHEEM
Veröffentlicht von Sold Marcel in Sicherheit · 23 Mai 2020
Mit ruhiger, versichernder Stimme besteht der nette Bankbeamte darauf, dass Webbanking sicher und praktisch ist. Egal ob auf dem Computer oder auf dem Smartphone.
 
Dann erklärt er dem Kunden fast beschwörend, dass jede manuell durchgeführte Überweisung 5€ kostet. Deshalb sei der Kunde in Zukunft gebeten den Bankautomaten im Eingangsbereich zu benutzen. Denn schließlich sei das Zeitalter der Digitalisierung angebrochen und der Kunde könnte jetzt selbst sein Konto verwalten. Dies hätte auch den Vorteil, dass er als Angestellter sich jetzt Größerem widmen könnte.  
 
Unter solchen herrlichen Voraussetzungen kann der Kunde nur zum Webbanking einwilligen. Er unterschreibt die vorgelegten Dokumente und bemüht sich ab jetzt selbst sein Girokonto zu verwalten.
 
Der Angestellte ist zufrieden, denn er kann sich ja jetzt Größerem widmen. Die Bank ist zufrieden, da der Kunde jetzt selbst sein Konto verwaltet und man den Arbeitsplatz des Angestellten optimieren und flexibilisieren kann. Der Kunde ist zufrieden, da er jetzt nicht mehr den Bankschalter betreten muss, und die Gebühren vermeidet. Wenigstens provisorisch, denn die Bank erhöht kontinuierlich die Verwaltungskosten im Hintergrund und denkt sich immer neue Zusatzkosten aus.
 
Was die Sicherheit betrifft, da weiß die Bank sowieso, dass es sie nicht gibt. Deswegen wurde der Versicherungswert des Tokens auf 2‘500 € pro Jahr begrenzt und dem Kunden ein Vertrag mit einer Menge juristisch fein abgestimmter Klausen unterbreitet, welche ihm die Verantwortung der Sicherheit übertragen.
 
Beispiel:
 
·         Sie sind mit der Internetumgebung und den mit Schadprogrammen verbundenen Risiken vertraut, gegen die das für die Verbindung zu den Diensten genutzte Gerät geschützt werden muss.
 
·         Sie ergreifen die erforderlichen Maßnahmen, um sich gegen jeglichen Versuch des Computerbetrugs zu schützen und stellen insbesondere vor jedem Verbindungsaufbau zu der Website sicher, dass:
 
·         sich auf dem verwendeten Gerät keine Schadprogramme (Virus, Trojaner usw.) befinden,
 
·         das verwendete Gerät durch geeignete Computerprogramme ordnungsgemäß geschützt ist, die regelmäßig aktualisiert werden, um das Eindringen von Schadprogrammen zu verhindern,
 
·         die Website authentisch ist, indem Sie prüfen, dass das digitale Zertifikat des Webservers in Ihrem Browser angezeigt wird.
 
 
Da auch die Verbrecher, inzwischen eingesehen haben, dass es wenig Sinn hat mit Damenstrumpf über dem Kopf und Pumpaction im Anschlag zur Bank zu gehen, finden die Überfälle inzwischen fast ausschließlich Digital statt.
 
Aber da der liebe Bankangestellte seinem Kunden mehrfach beteuert hat, dass alles in Ordnung und sicher sei, werden alle Sicherheitermahnungen der Behörden und der Fachleute knallhart ignoriert, bis, ja bis es zur Katastrophe kommt, und dann, ja dann zählen nicht die Beteuerungen des Bankangestellten, sondern nur das Unterschriebene.
 
Eben deshalb sollte man auf seinem Rechner Vorsicht walten lassen und für die nötige Sicherheit sorgen.
 
Hierfür arbeitet man sich selbst in die Materie ein oder vertraut seinen Rechner einfach einem Fachmann an, damit dieser regelmäßig einen Sicherheitscheck, gemäß den Vorgaben der Banken und führender Sicherheitsinstitute durchführt.
 
Des Weiteren sollte man nie Stammtischhelden, Hobbybastler, Freizeitinformatiker und ähnliche Fake News-Verbeiter an seinen Rechner lassen. Denn diese wissen meistens nicht, was sie tun und übernehmen für den angerichteten Schaden keine Haftung.


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